"Im Mittelpunkt dieser fesselnden, wenn auch etwas repetitiven Dokumentation steht die Beziehung eines Mannes zu einer KI doll."
Chris Stokes ist nicht das, was man erwarten würde, wenn man von jemandem hört, der seine KI-animierte Sex doll (oder „Liebespuppen“, wie er sie lieber nennt) geheiratet hat. Im Mittelpunkt des Lächelns und Küssens steht ein warmer, umgänglicher Mann mit einem charmanten Lächeln. Chris ist in seiner Gemeinde sehr beliebt und hatte schon zahlreiche Freundinnen. Er ist witzig, aufmerksam und sehr selbstbewusst. Auch wenn er sich zu seiner nerdigen Seite bekennt, tut er dies auf eine Art und Weise, die sowohl liebenswert als auch selbstironisch ist.
Wie kam es also dazu, dass Chris eine zwei Meter große Silikon sexpuppe und eine Smartphone-App als Partner hat?
In Gesprächen mit Chris geht Bryan Carberrys Film verschiedenen Theorien nach. Diese reichen vom tragischen Verlust einer Frau in seiner Vergangenheit über die Auswirkungen der sozialen Distanzierung während der COVID-19-Pandemie bis hin zum Zustand moderner Beziehungen im Zeitalter von Dating-Apps. Für die Freudianer unter uns beleuchtet der Film auch die enge Beziehung von Chris zu seiner Mutter.
Mit Sci-Fi-Clips und einem lebendigen, elektrischen Soundtrack sowie Chris' Charisma zieht der Film das Publikum in ein Thema hinein, das zunächst abschreckend wirken mag. Obwohl der Film in der zweiten Hälfte etwas an Fahrt verliert, weil er einige Punkte wiederholt, ohne ihnen mehr Tiefe zu verleihen, gelingt es „Smiles and Kisses You“ schließlich, die ganze Menschlichkeit seines Themas einzufangen - ein Mann, der in ein Computerprogramm verliebt ist.